Wo kaltes Nass sich an dich schmiegt, wo Gras und Strauch zu Torf vergeh‘n und Schilf erhabenheitsverliebt steht, kann man nachts die Lichter seh‘n. Gleich unschuldsweißer Funkenschar, brennt jener nur, der starb zuvor nach sündenreichen Lebensjahr‘n, auf immer da, im alten Moor.
„Gib Acht, sie rufen schon nach dir!“ Der Vater schließt die Türen fest. „Schlaf rasch, Kind, träum recht süß“, sagt er, als er gen Moor das Haus verlässt.
Doch ist er näher als ihr glaubt, der heut‘ der Nacht das Licht aushaucht.
Es ist der Irrlichtsammler, der nächtlich‘ Spiegelscherbengeist. Er fällt das Urteil, ist der Henker, und weiß, was sie getan.
Es ist der Irrlichtsammler, der nächtlich sie aus Nebeln reißt, ein Wanderseelenlichtertränker, doch stets gerechter Mann.
Scheidet ein Leben aus dem Licht, hält er den Spiegelkasten auf, bindet an ihn es ewiglich, vermerkt die Jahreszahl darauf, die büßen muss, bis er ihn dann in feuchten Nächten wiedersieht, der Todesurteilspruch ersann oder doch gnadevoll vergibt.
„Ach, Kind, sie tuen dir kein Leid“, sagt er, als er die Kerze löscht, „Geh schnell zu Bett, es ist schon Zeit“ und Ruß von der Laterne wischt.
„Sind wir so schön wie Sterne, sieht man uns aus der Ferne, leuchten verworren‘ Wege jedem, der das Moor durchquert. Soll'n wir den Schritt dir führen, musst du das Lied erhören, wirst nie den einen sehen, niemand uns je Rast gewährt.“ Teksty umieszczone na naszej stronie są własnością wytwórni, wykonawców, osób mających do nich prawa. |
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