Mein Erbe nun nehm' ich zu eigen. Verfluchter Reif! Furchtbarer Ring! Dein Gold fass' ich und geb' es nun fort. Der Wassertiefe weise Schwestern, des Rheines schwimmende Töchter, euch dank' ich redlichen Rath: Was ihr begehrt, ich geb es euch: aus meiner Asche nehmt es zu eigen! Das Feuer, das mich verbrennt, rein'ge vom Fouch den Ring! Ihr in der Flut löset ihn auf, und lauter bewahrt das lichte Gold, das euch zum Unheil geraubt.
(Sie hat sich den Ring angesteckt und wendet sich jetzt zu dem Scheiterhaufen, auf dem Siegfrieds Leiche ausgestreckt liegt. Sie entreisst einem Manner den mächtigen Feuerbrand, schwingt diesen und deutet nach dem Hintergrund.)
Fliegt heim, ihr Raben! Raunt es eurem Herren, was hier am Rhein ihr gehört! An Brünnhildes Felsen fahrt vorbei. Der dort noch lodert weiset Loge nach Walhall! Denn der Güter Ende dämmert nun auf So -- wer' ich den Brand im Walhalls prangende Burg.
(Sie schleudert den Brand in den Holzstoss, der sich schnell hell entzündet. Zwei Raben sind vom Felsen am Ufer aufgeflogen und verschwindern nach dem Hintergrunde zu. Brünnhilde gewahrt ihr Ross, welches zwei junge Männer hereinführen. Sie ist ihm entgegengesprungenk fasst es und entzvumt es schnell; dann neight die sich traulich zu ihm.)
Grane, meis Roß, sei mir gegrüßt! Weißst du auch, mein Freund, wohin ich dich führe? Im Feuer leuchtend, liegt dort dein Herr, Siegfried, mein seliger Held. Dem Freunde zu folgen, wieherst du freudig? Lockt dich zu ihm die lachende Lohe? Fühl meine Brust auch, wie sie entbrennt; helles Feuer das Herz mir erfaßt, ihn zu umschlingen, umschlossen von ihm, im mächtigster Minne vermählt ihm zu sein? Heiajoho! Grane! Grüß deinen Herren! Siegfried! Siegfried! Sieh! Selig grüsst dich dein Weib!
(Sie hat sich auf das Ross geschwungen und sprengt mit einem Satze in den brennenden Scheiterhaufen. Sogleich steigt prasselnd der Brand hoch auf, so dass das Feuer den ganzen Raum vor der Halle erfüllt und diese selbst schon zu ergreifen scheint. Entsetzt drängen sich die Männer und Frauen nach dem aussersten Vordergrunde. Als der ganze Bühnenraum nur noch von Feuer erfüllt erschient, verlischt plötzlich der Glutschein, so dass bald bloss ein Dampfegewöolk zurückbleibt, welches sich dem Hinergrunde zu verzieht und dort am Horizont sich als finstere Wolkenschicht lagert. Zugleich ist vom Ufer her der Rhein mächtig angeschwollen und hat sine Flut über di Brandstätte gewälzt. Auf den Wogen sind die drei Rheintöchter herbeigeschwommen und erscheinen jetzt über die Brandstätte Hagen, der seit dem Vorgange mit dem Ringe Brünnhildes Benehmen mit wachsender Angst boebachtet hat, gerät beim Anblock der Rheintöchter in höchsten Schreck. Er wirft hastig Spper, Schild, und Helm von sicn und stürzt wie wahsinnig sich in die Flut.)
HAGEN Zurück vom Ring!
(Woglinde und Wellgunde umschlingen mit ihren Armen seine Nacken und ziehen ihn so, zurückschwimmend, mit sich in die Tiefe. Flosshilde, den anderen voran dem Hintergrunde zuschwimend, hält jubelnd den gewonnenen Ring in die Höhe. Durch die Wolkenschicht, welche sich am Horizont gelagert, brich ein rötlicher Glutschein mit wachsender Helligkeit aus. Von dieser Helligkeit beleuchtet, sieht man die drei Rheintöchter auf den ruhigeren Wellen des allmählich wieder in sein Bett zurück- getretenen Rheines, lustig mit dem Ringe spielend, im Reigen schwimment. Aus den Trümmern der zusammengestürzten Halle sehen die Mânner und Frauen in höchster Ergriffenheit dem wachsenden Feuerchein am Himmsel zu. Als dieser endlich in lichtester Helligkeit leuchtet, erblickt man darin den Saal Wallhalls, in welchem die Götter un Helden, ganz nach der Schilderung Waltgrautes im ersten Aufzuge, versammelt sitzen. Helle Flammen schiene in dem Sall der Göter aufzuschlagen. Als die Götter von den Flammen gänzlich verhüllt sind, fâlt der Vorhang.) Teksty umieszczone na naszej stronie są własnością wytwórni, wykonawców, osób mających do nich prawa. |
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