Die Kirchen können dichtmachen. Bald kann kein Deutscher unter 70 Jahren mehr einfachste Fragen zur Bibel beantworten. Schon jetzt weiß kein Bushido-Hörer mehr, was das überhaupt ist: die Bibel. Oder gibts die schon als Klingelton?
Die Theater können dichtmachen. Bald sagt jeder Deutsche unter 50 zum Thema Romeo und Julia: Wennse Bock auf Ficken haben, warum tunses nich einfach?
Früher war Hobby ein Protest gegen entfremdete Arbeit. Heute, wo es keine Arbeit mehr gibt und die Entfremdung jeden Morgen im Badezimmerspiegel beginnt, ist Protest ein Hobby: Tibetfahnen im Supermarkt, Fidel-Castro-Porträts in der SPD-Zentrale.
Die Hochschulen können dichtmachen. Wer nicht lesen und schreiben kann, popelt sich auf der Datenbank höchstens wie Falten aus dem Sack.
Die Schulen können auch dichtmachen. Kinder und Jugendliche werden vom ersten Lebenstag bis zur Volljährigkeit auf Abenteuerspielplätzen gehalten. Mitbringen von Förmchen und Maschinenpistolen erlaubt. Am 18. Geburtstag gehen sie alle zu Jörg Pilawa und kriegen 300 000 Euro dafür, daß sie ihren Vornamen wissen.
Sollten sie ihn nicht wissen, dürfen sie ein Veto einlegen und ihr leben umtauschen. Die Ärzte können dichtmachen. Griechisch und Latein können sie schon lange nicht mehr, von Deutsch ganz zu schweigen.
Sie verwechseln Hals über Kopf Appendix und Asterix, Karriere und Kardiogramm, Malaria und Mallorca und vergessen ihre Golfausrüstung in der zugenähten Bauchdecke. Die Kunden, früher geläufig als Patienten, googeln ihre Ersatzteile im Internisten-Internet.
Die Bundeswehr kann dichtmachen. Die Wehrpflichtigen sind so fett, die kämen selbst ohne Marschgepäck nicht mal bis zur polnischen Grenze. So hat manches auch sein Gutes.
Laßt uns einfach alles dichtmachen. Aus, Ende, vorbei. Klappe zu, Affe tot. Noch ein paar Wohltaten und dann: Tschüssikowski! Schützen wir unsere meeresspiegelbedrohten Küstenregionen mit Hartz 2, 3 und 5. Verteilen wir Stangenspargel
An Pornodarstellerinnen. Jedem triebgepeinigten Priester zwei Balljungen. Jedem Bankchef ein Nagetier in die Eingeweide. Keine Zeitungsberichte mehr darüber, wie Verona im Schritt riecht. Das wars dann, Deutschland.
Wir verabschieden uns. Nichts wie weg. Endlich ist Schluß mit diesem Störenfried unter den Völkern. Aber wohin? Ob uns die Juden wohl aufnehmen?Teksty umieszczone na naszej stronie są własnością wytwórni, wykonawców, osób mających do nich prawa.