Mein Herr Gerichtsvollzieher, so treten Sie herein! Ich seh', Sie holen wie früher mit Macht die Steuern ein. Sie brauchen nicht beteuern, es sei nur Ihre Pflicht, ein Fünftel meiner Steuern bezahl ich trotzdem nicht. Ein Fünftel aller Steuern holt sich das Militär Fürs Forschen, fürs Verfeuern, für Waffen für das Heer. Die Einen zahlen's verbissen, die Andern zahlen's blind weil sie bisher nicht wissen, wofür die Steuern sind. Ich zahl gern jede Steuer für Wasser, Luft und Haus. Für Wild, für Wiederkäuer, für Mieze, Mops und Maus. Für Drahtseilkunst, für Flöten, für Mehrwert, Lohn und Licht. Doch Steuern für das Töten bezahl ich einfach nicht! Ich bin als Apotheker dem Leben zugewandt, als Helfer, Heiler, Pfleger versteh ich meinen Stand. Da kann ich doch nicht töten, und sei es nur mit Geld, geb freiwillig die Kröten um nichts auf dieser Welt. Jetzt geh ich Kaffee kochen, ja, ja, Sie schauen sich um. Ich seh', die Zweifel pochen in Ihrer Brust herum. Sie wollen mein Geld am Ende, als pflichtbewusster Mann, und lassen Argumente nicht gern an sich heran. Sie wollen auch nicht die Tasse mit duftendem Kaffee, durchwühlen meine Kasse, beschnüffeln's Portemonnaie. Die Scheine sind gehortet, die Quittung ausgestellt, denn deutsche Rüstung mordet mit deutschem Steuergeld. Stünd' auf verlorenem Posten, tät' Ihnen sogar leid. Der Sieg, den Sie auskosten, ist nur ein Sieg auf Zeit. Kein Grund zu resignieren, es werden nämlich mehr, die Rüstung boykottieren: Kein Geld dem Militär! Teksty umieszczone na naszej stronie są własnością wytwórni, wykonawców, osób mających do nich prawa. |
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