DAPHNE Unheilvolle Daphne! Weil ein Gott dich geliebt, Musste er sterben! 0 mein Leukippos! Geliebter Gespiele! Wieder erklingt mir Die trauernde Flöte.
Doch jetzt erlausche ich Nicht des Windes Spiele. Jetzt weiß ich endlich, Was du gelitten, Jetzt sagt mir die Flöte Dein ganzes Herz! . . . 0 mein Leukippos! Schuldvoll bin ich, Da ich dir nicht folgte! Aus kindischen Spielen Dich leiden ließ Und klagen die Flöte . . . Schuldvoller noch, Da zu ihm ich mich wandte, Dem Herrn der Blitze, Statt ihn anzufleh’n, Dass er uns verlasse, Die schwachen Menschen, Und gnädig folge Den himmlischen Wegen Der ewigen Götter. Geliebter Gespiele! So höre, mein Leukippos: Alles, was je ich liebte, Will ich dir opfern, Alles, Mein kindliches Glück! In meiner Hand
Bring ich die Quelle, Die Stirn dir zu netzen, Die arme, bleiche! Die gaukelnden Falter — Bring ich herbei, Um dich zu schmücken Mit ganzer Pracht! Und all die Blumen, Die je ich geliebt, Bring ich auf vollen, Schwellenden Händen, Breite sie aus Um dich, Geliebter, Zu deiner Feier Und Totenfest! - Ich aber, armsel'ge Daphne, Will still mich kauern Zu deinen Füßen In großer Trauer. In tiefer Demut — Und warten . . . warten, Bis sie mich rufen — Die stolzen Herren, Die dich getötet — Und mich geliebt! (Sie sinkt ganz in sich.)
Ich komme — ich komme — Grünende Brüder . . . Süß durchströmt mich Der Erde Saft! Dir entgegen — In Blättern und Zweigen — Keuschestes Licht! (Daphne unsichtbar, an ihrer Stelle erhebt sie sich.)
Apollo! Bruder! Nimm, mein, Gezweige, Wind, Wind, Spiele mit mir! Selige Vögel, Wohnet in mir, Menschen, Freunde, Nehmt mich als Zeichen Einziger Liebe . . .Teksty umieszczone na naszej stronie są własnością wytwórni, wykonawców, osób mających do nich prawa.