Die schwarze Milch - sie ist überall: Sie quillt aus den Zitzen und Lefzen von Schweinen Sie würgt sich empor aus den Ängsten der Kleinen Sie fließt und fließt und fließt und fließt.
Der schwarze Geruch modert überall: Im Tumben, im Stumpfsinn sprießt er empor Aus Ängsten und Albträumen kocht er hervor Als Wir hypotaktisch geordnet im Reim
Verfugend, verdichtend: Wir im Wolkenheim Als Geifer der Guten tropft er sich den Pfad In kindliches Morgen, in sprießende Saat Es modert und modert und modert und modert
Der blutrote Wein: man schenkt ein überall, nimmt ihn in sich auf, vernebelt mit jedem Glas Besäuft sich, bedröhnt sich, berauscht sich vom Hass Lässt sich gehen, hinabziehen und stärkt sich daran, dass man jedem und allem hier zutrinken kann.
Sich Fügen statt Flucht (einst klassischer Ort), vor Ichsucht vervieht, verroht und verkommen Vom Rauschen des Feuers im Herzen benommen: Das schwarze Gift - es war niemals fort!
Das schwarze Eis fließt durch blaue Venen In Schulen, Spitälern, im Bausparvertrag In Nadelstreifenmenschen, in wallenden Roben wartet auf den Tusch, dann steigt es nach droben Es schlummert tief in uns, in unseren Genen im Lohnsteuerausgleich und im Doktorgrad In Dichtungen, Briefen, im Traum von Daheim: Dem leisen, dem deutschen, dem schmerzlichen Reim
Im tiefschwarzen Teer, wo die Werte verwesen es schimmelt im gelben Sozialwohnungsbau Sprießt in Schrebergärten, hinter hohen Hecken Lässt sich gut im jovialen Gemeinsein verstecken Gesäugt von der Brut demagogischer Thesen Klebt sich auf das Land eisiger Morgentau Kein Mensch wird zwischen Fugen die Toten entdecken Die Milch ist schwarz, doch die Fuge bleibt grau
Und wenn sie hervorbricht - der Fluch schwarzer Schlote Als graue Verfügung auf Papier, das Fragen scheut Es flüchtet blass der Sinn, innere Emigration und taubstummer Stahl schreibt die Fügung erneut
Und wenn er hervorbricht - ein Wiedersehen Was kain Mensch allzeit dem Bruder angetan Schneeweiße Schwäne auf glühenden Kohlen: Jemand muss tanzen, in fiebrigem Wahn
Tu rêves d'une vie Sans les traces de ce lait noir que se fut caché Une vie irréelle comme un bal... Tu vis dans un rêve Sans les traces de cette crainte noire que s'est accumulée Un rêve d'une vie...
Und wenn sie hervorbricht - ein Wiedersehen Was Gretchen früheinst Sulamith angetan Alles fließt, alles wird sich wiederholen: Jemand muss trinken, bis er nicht mehr kann
Gefangen in der Konvention sinnähnlichen Duktus' Doch die Fuge folgt weiter der Dux...Teksty umieszczone na naszej stronie są własnością wytwórni, wykonawców, osób mających do nich prawa.