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A / Atrorum / Große weiße Welt


Es ist weiß - das Leben, die Türen:
Tagtäglich male ich eine neue Schicht davor
Ich verdecke das vergilbte, nie Dagewesene,
das sich nach tausenden Schichten endlich verlor
... das sich nach abertausend Schichten endlich verlor...

Es ist weiß - wie neugeborne Blätter im Wald
der Gezeiten, die ich niemals beschrieb
Wenn vom brüchigen Blut, das mich golden errötet
nur noch trockenes Nichts übrig blieb
.. nur noch trockenes, abblätterndes Nichts übrig blieb...

Und wer weiß, wie ich fühle, wenn ich nichts sagen kann,
Weil meiner Stimme jedes Ohr entkam
Und die Enge - ganz weiß um mich - überall da
Mir mein Menschsein längst ganz und gar nahm?

Ich bleibe gedrückt auf todgraue Pfade der Finsternis
In der tausendschichtigen Zwiebel gefangen, umhüllt
Ich bin meine Folter in kreisenden Gedankenbahnen:
mechanisch, kometengleich

Wo ich bin ist niemand, so bin ich gar nicht hier,
bin der Niemand, den keiner mehr erfahren wird,
bin erloschen, betäubt, im dunklen Weiß ganz verirrt
Bin nur ich, bin auch ihr - ich bin wir

Meine Zelle - meine Zwiebel - meine große weiße Welt
In meinem runden Universum - ich bin alles was ist
Meine Gedanken, sie kreisen bis man sie vergisst
Alles wird kleiner, doch niemand merkt wenn etwas fehlt

Sie zieht sich zusammen, sie schrumpft Tag für Tag
Sie frisst mich langsam von innen her aus
Mein Leben vertrocknet, und verflüchtigt sich ins Nichts
Wenn mein Raum zu einem Punkt kollabiert,
was ist dann Zeit?

Meine Zeit ist verschwunden, und ich stehe im Raum
Der Komparativ hat den Sinn schon ganz und gar verloren
Und alles bleibt immer so, wie es vielleicht niemals war
Ich verliere das Gefühl!
Was heißt "bleibt"?

Ich zerschneide Gefühle in ganz kleine Fetzen aus Luft
Nenne sie Momente, reihe sie in mir wie Perlen auf
die wie Seifenblasen mir immer zerspringen
wenn sie größer werden...
Seifenblasen...

Das Erleben jedes Moments ist so unendlich groß,
Wenn meine kleine Welt unendlich winzig geworden.
Ich sitze im Nebel fest und betrachte mich von hinten.
Ich fülle meine ganze Welt, bin das Letzte, das noch ist.

Unendlich kleiner weißer Punkt
auf unendlich viel Zeitraum ausgedehnt
Unendlich leer und unendlich groß
Und das Ende wird nicht kommen - nicht für mich...

Es ist tiefweiß - das Leben, alle Türen:
Immer male ich noch eine neue Schicht davor
Ich verdecke das Vergilbte, nie Dagewesene,
das sich nach tausenden Schichten ganz und gar verlor
Das sich nach abertausend Schichten ganz und gar verlor
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