Alte Linde aus der heiligen Klamm. Ehrfurchtsvoll betast' ich deinen Stamm. Karl den Großen hast du schon geseh'n. Wenn der Größte kommt, wirst du noch steh'n.
Bild und Buch nicht schildern Deine Kron'. Alle Äste hast verloren schon, bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt. Blätter freudig in die Lüfte steigt.
Alte Linde, die du alles weißt. Teil' uns mit von deinem Geist. Send' ins Werden deinen Seherblick. Künde Deutschlands und der Welt Geschick.
Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht – tut und lässt, was ihren Sklaven recht. Grausam hat zerrissen Feindeshand – eines Blutes, einer Sprache Band. Wie im Sturm ein steuerloses Schiff, preisgegeben einem jeden Riff, schwankt herum der „Herrscher-Eintagsschwarm“ – macht die Bürger ärmer noch als arm.
Ernten schwinden, doch die Kriege nicht. Und der Bruder gegen Bruder ficht, mit der Sens' und Schaufel sich bewehrt – wenn verloren gingen Flint' und Schwert.
Alle Störer er zu Paaren treibt – deutschen Reiches, deutsches Recht er schreibt. Bunter Fremdling, unwillkomm'ner Gast –flieh die Flur, die du gepflügt nicht hast!
Dieses kündet deutschem Mann und Kind – leidend mit dem Land die alte Lind'. Dass der Hochmut mach' das Maß nicht voll – der Gerechte nicht zweifeln soll!Teksty umieszczone na naszej stronie są własnością wytwórni, wykonawców, osób mających do nich prawa.